Freitag, 12. Mai 2017

Ein Spaziergang durch Mushili...

...dürft ihr heute mit uns machen. Diese Bilder sind gestern Vormittag entstanden... Erklärungen anbei :) So bekommt ihr einen kleinen Eindruck unserer unmittelbaren Umgebung.

Viele Leute können sich keine Fensterscheiben leisten, deshalb wird die Fensterlücke zugemauert. Ist genug Geld da, wird irgendwann die Scheibe eingesetzt. Deswegen ist es in den Häusern meist total dunkel...
Die meisten Häuser haben keinen Wasseranschluss (viele auch keinen elektrischen Strom, das aber schon eher, als Wasser). Bei uns im "Dawn Trust Community Care"-Projekt können die Leute Wasser kaufen. Eine solche Tonne für rund 30 Cent.
Wer eine Tonne erworben hat, gibt oft Wasser an andere ab. Mit einem Schlauch wird das Wasser in die bereitstehenden Eimer gefüllt.
Manche kommen auch mit ihren Kanistern...
Diese Straße müssen wir fahren, um von unserem Gelände auf die Teerstraße zu kommen. Irgendwo scheint eine Wasserleitung undicht zu sein, denn hier fließt ständig ein Rinnsal. Nicht selten sehen wir hier Kinder und Frauen Wasser abschöpfen, was sie zum Waschen verwenden. Manche kommen auch hier an die Straßenecke direkt mit ihrem Wäschekorb und waschen ihre Wäsche direkt in dem (schmutzigen!) Rinnsal...
Wer keine Schubkarre hat, trägt auf dem Kopf. Diese Dame hat aber kein Wasser geholt, sondern verkauft frischen Fisch! Wegen fraglicher Kühlkette ist der Erwerb des Fisches für europäische Mägen nicht empfohlen...
Auch die Kinder müssen schon schwere Lasten auf dem Kopf tragen...
Viele solcher kleinen Lädchen sieht man in der Nachbarschaft. Dieser ist quasi nur bei uns ums Eck. Oft kaufen wir hier schnell Zucker, Eier, Tomaten etc. Die "Mushilianer" freuen sich, wenn wir lokal einkaufen und gleichzeitig unser Bemba anwenden.
Zuckerrohr-Saison! Dieser Mann verkauft Zuckerrohr. Man kaut einfach darauf herum und isst den puren Zucker. Eine sambische "Süßigkeit" ;) Benni hat es bereits probiert - Zuckerrohr wird aber sicher nicht seine Lieblings-Süßigkeiten. Wir bevorzugen nach wir vor Haribo, Ritter-Sport & Co. ;)
Weil die (staatliche) Schule Geld kostet und viele sich die Schulgebühren nicht leisten können, sieht man auch vormittags (dieses Bild ist um ca. 10 Uhr morgens entstanden) viele Kinder draußen spielen... Hier ein selbsterbautes Fußballfeld. Die Äste dienen als Tore - kreativ!
Auch alte Autoreifen werden als Spielgefährten genutzt...
Dieser Junge ist besonders clever: aus Draht hat er sich einen Spiel-Lastwagen gebaut - sogar mit Lenkstange! Er verkauft sogar seine selbstgebauten Exemplare für ca. 50 Cent das Stück. Vielleicht schaffen wir uns eines für Levi an, wenn er laufen kann :) Generell müssen Kinder hier sehr kreativ sein, wenn es um Spielzeug geht.
Da es zur Zeit recht windig ist, eignet sich das Wetter bestens, Drachen steigen zu lassen. Wieder auf kreative Art und Weise selbstgebaute Exemplare: Ein Kreuz wird aus Bambus-Stecken gebunden und darüber eine alte Plastiktüte gespannt. Eine Schnur angebracht und fertig ist der Drachen...
...und fliegt hoch hinaus :)